Hund Rückenschmerzen Massage

Kurz zusammengefasst

  • Massagen können eine wohltuende und sinnvolle Ergänzung bei Rückenschmerzen Deines Hundes sein – vorausgesetzt, sie werden gezielt und mit Bedacht eingesetzt.
  • Sie helfen dabei, verspannte Muskulatur zu lösen, die Durchblutung zu fördern und das Wohlbefinden zu steigern. Besonders bei chronischen Beschwerden oder als Teil einer tierphysiotherapeutischen Begleitung sind sie hilfreich.
  • Wichtig ist, dass Du auf die Signale Deines Hundes achtest, keine akuten Erkrankungen vorliegen und im Zweifel ein Profi hinzugezogen wird.

Prüfung / Online Redaktion

Nadja Sukalia
Online Redaktion

Massagen können für Hunde mit Rückenschmerzen eine wertvolle Ergänzung zur medizinischen Behandlung sein. Sie fördern die Durchblutung, lösen Verspannungen und steigern das Wohlbefinden. Viele Hunde genießen die sanfte Berührung – vor allem, wenn sie regelmäßig unter Muskelverspannungen oder altersbedingten Rückenschmerzen leiden. Doch nicht jede Massage ist sinnvoll oder ungefährlich: Technik, Druck und Zeitpunkt müssen stimmen, damit sie wirklich hilft. Deshalb ist es wichtig, genau zu wissen, wann und wie Du Deinen Hund massieren darfst – und wann Du besser vorsichtig sein solltest. 

Wann kann eine Massage bei Rückenschmerzen sinnvoll sein?

Eine Massage ist besonders dann sinnvoll, wenn Rückenschmerzen muskulär bedingt sind oder als Folge von Schonhaltungen und Verspannungen auftreten. Auch bei chronischen Beschwerden – etwa durch Arthrose oder Spondylose – kann regelmäßige, sanfte Massage die Muskulatur lockern, Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern. Ideal ist sie als Ergänzung zur tierärztlichen Therapie oder Physiotherapie. Wichtig ist, dass der Hund während der Massage entspannt ist und keine akuten Entzündungen oder starken Schmerzen vorliegen – denn dann kann Massage mehr schaden als helfen. 

Welche Vorteile hat eine Massage für den Hund?

Massage kann beim Hund nicht nur körperliche, sondern auch emotionale Vorteile bringen. Sie fördert die Durchblutung, regt den Stoffwechsel an und trägt zur Lockerung verspannter Muskelpartien bei. Gleichzeitig wirkt sie beruhigend, senkt den Stresspegel und stärkt die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund. Gerade ältere Hunde oder Tiere mit chronischen Schmerzen profitieren oft sehr von regelmäßiger Massage – sie bewegen sich danach freier, schlafen besser und wirken insgesamt ausgeglichener. Richtig ausgeführt, ist Massage eine sanfte Möglichkeit, die Lebensqualität Deines Hundes spürbar zu verbessern. 

Gibt es Situationen, in denen man nicht massieren sollte?

Ja, es gibt klare Kontraindikationen für Massagen. Bei akuten Entzündungen, Fieber, offenen Wunden, frischen Operationen oder bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall solltest Du keinesfalls massieren. Auch bei Tumoren im Rückenbereich oder bei neurologischen Ausfällen ist Vorsicht geboten – hier kann eine Massage den Zustand sogar verschlechtern. Wenn Dein Hund sehr empfindlich reagiert, sich wegdreht oder sogar schnappt, solltest Du die Behandlung sofort abbrechen. Im Zweifel gilt: immer erst tierärztlichen Rat einholen, bevor Du mit der Massage beginnst. 

Welche Beschwerden lassen sich durch Massage lindern? 

Vor allem verspannungsbedingte Rückenschmerzen lassen sich durch gezielte Massage gut beeinflussen. Häufig entstehen diese durch Schonhaltungen, einseitige Belastung oder zu wenig Bewegung. Auch begleitende Muskelverhärtungen bei Arthrose oder nach längerer Ruhephase können durch Massage gelockert werden. Zusätzlich wirkt sie unterstützend bei Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen – in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt. Massage ersetzt keine Therapie, aber sie kann Schmerzen lindern, Bewegung fördern und dem Hund spürbare Erleichterung verschaffen. 

Wie bereite ich meinen Hund auf die Massage vor?

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, damit Dein Hund die Massage als angenehm erlebt. Wähle einen ruhigen Ort ohne Störungen, am besten dort, wo sich Dein Hund ohnehin gerne aufhält. Achte auf eine entspannte Stimmung – auch Deine eigene Ruhe überträgt sich auf ihn. Idealerweise ist der Hund vorher kurz spazieren gegangen, damit er körperlich etwas ausgelastet ist. Lege ihn auf eine rutschfeste, weiche Unterlage und sprich mit ruhiger Stimme. Die Massage sollte niemals unter Zwang erfolgen – wenn Dein Hund unruhig wird oder sich entzieht, respektiere das und versuche es später erneut. 

Welche Handgriffe sind bei Rückenschmerzen besonders geeignet? 

Sanfte Streichungen entlang der Wirbelsäule sind ein guter Einstieg, um den Hund an die Berührung zu gewöhnen. Danach kannst Du mit kleinen, kreisenden Bewegungen entlang der Rückenmuskulatur arbeiten – immer mit der flachen Hand und ohne direkten Druck auf die Wirbelsäule selbst. Besonders wirksam sind sogenannte Querfriktionen an verspannten Stellen, wobei Du mit kurzen, sanften Bewegungen quer zum Muskelverlauf arbeitest. Auch langsames Kneten der Muskulatur seitlich des Rückens kann wohltuend sein. Wichtig ist, immer die Reaktion des Hundes zu beobachten – er zeigt Dir, was ihm guttut. 

Wie viel Druck ist bei einer Hundemassage richtig? 

Der richtige Druck hängt stark von der Körpergröße und Muskelspannung Deines Hundes ab – generell gilt: Weniger ist mehr. Arbeite mit weichem bis mittelfestem Druck, so dass sich Dein Hund nicht anspannt oder ausweicht. Die Muskulatur darf leicht nachgeben, ohne dass es schmerzhaft wird. Besonders empfindliche Stellen solltest Du nur streichen oder ganz auslassen. Bei größeren Hunden kann der Druck etwas kräftiger sein, bei kleinen oder älteren Hunden ist große Vorsicht geboten. Achte immer auf Körpersprache, Atmung und Mimik – sie geben Dir direktes Feedback. 

Wie lange und wie oft sollte massiert werden? 

Für den Anfang reichen fünf bis zehn Minuten völlig aus – besonders wenn Dein Hund noch nicht an Massagen gewöhnt ist. Die Dauer kann später gesteigert werden, solange er sich wohlfühlt. Zwei- bis dreimal pro Woche ist ein guter Rhythmus bei chronischen Beschwerden. Bei akuten Verspannungen kann eine tägliche Massage sinnvoll sein – aber nur in Absprache mit dem Tierarzt. Wichtig ist, nicht zu übertreiben: Zu lange oder zu häufige Massagen können die Muskulatur reizen. Regelmäßigkeit und Qualität sind entscheidender als Intensität.

Was ist der Unterschied zwischen Tierphysiotherapie und Massage? 

Massage ist ein Teilbereich der Tierphysiotherapie, konzentriert sich aber primär auf die Muskelentspannung und Durchblutungsförderung. Die Tierphysiotherapie hingegen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Sie umfasst gezielte Bewegungsübungen, Koordinationstraining, manuelle Therapie, Lymphdrainage und den Einsatz von Geräten wie Unterwasserlaufbändern oder therapeutischem Ultraschall. Während Du einfache Massagen mit Anleitung selbst durchführen kannst, sollte die Physiotherapie ausschließlich von ausgebildeten Fachkräften übernommen werden. Beide Ansätze können sich wunderbar ergänzen – besonders bei chronischen Rückenschmerzen oder nach Operationen. 

Können Massagen medizinische Behandlungen ersetzen? 

Nein – Massagen sind eine wertvolle Ergänzung, aber kein Ersatz für tierärztliche Diagnostik oder Therapie. Wenn Rückenschmerzen durch strukturelle Probleme wie Bandscheibenvorfälle, Tumore oder neurologische Störungen verursacht werden, reichen Massagen allein nicht aus. In solchen Fällen braucht Dein Hund eine gezielte medizinische Behandlung – oft in Kombination mit Schmerztherapie, Physiotherapie oder Operation. Richtig angewendet, kann Massage aber helfen, Heilungsprozesse zu unterstützen, Muskelverspannungen zu lösen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. 

Was sollte ich bei Bandscheibenvorfällen beachten?

Bei einem Bandscheibenvorfall ist äußerste Vorsicht geboten. Ohne eindeutige tierärztliche Diagnose solltest Du keine Massage durchführen, da Druck auf die betroffene Region die Symptome verschlimmern oder sogar neurologische Schäden verursachen kann. Wird vom Tierarzt eine gezielte, sanfte Massage zur Lockerung der umliegenden Muskulatur empfohlen, sollte sie ausschließlich unter professioneller Anleitung erfolgen. In der akuten Phase eines Vorfalls ist Massage grundsätzlich tabu – hier stehen Ruhe, Schmerzlinderung und Schonung im Vordergrund. 

Wie erkenne ich, ob meinem Hund die Massage guttut? 

Wenn Dein Hund während der Massage ruhig bleibt, sich entspannt hinlegt, langsam atmet oder sogar leicht einschläft, ist das ein gutes Zeichen. Auch ein leises Seufzen, das Strecken nach der Massage oder der Wunsch nach mehr Berührung deuten darauf hin, dass ihm die Behandlung gefällt. Achte darauf, ob er sich danach freier bewegt oder allgemein entspannter wirkt. Zeigt er hingegen Unruhe, spannt sich an, zieht sich zurück oder knurrt, solltest Du die Massage abbrechen und gegebenenfalls den Tierarzt oder einen Physiotherapeuten konsultieren. 

Welche Rolle spielt die Atmung bei der Massage? 

Die Atmung ist ein sensibler Indikator dafür, wie sich Dein Hund während der Massage fühlt. Eine ruhige, gleichmäßige Atmung zeigt Dir, dass er entspannt ist und sich wohlfühlt. Manche Hunde atmen während der Massage sogar tiefer als sonst – das ist ein Zeichen dafür, dass sie loslassen können. Wenn sich hingegen die Atmung beschleunigt, unregelmäßig wird oder Dein Hund zu hecheln beginnt, kann das auf Unbehagen, Schmerzen oder Stress hinweisen. In solchen Fällen solltest Du die Massage sofort unterbrechen und beobachten, ob sich die Atmung wieder normalisiert. 

Gibt es Hilfsmittel, die die Massage unterstützen können?

Ja, einige Hilfsmittel können die Massage angenehmer und effektiver gestalten. Eine rutschfeste, weiche Unterlage sorgt dafür, dass sich Dein Hund sicher fühlt. Wärmekissen oder eine Wärmflasche vor der Massage können verspannte Muskeln vorbereiten – achte dabei auf eine angenehme Temperatur. Auch spezielle Massageöle für Tiere mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Lavendel oder Arnika sind beliebt, allerdings solltest Du sie nur verwenden, wenn Dein Hund keine allergischen Reaktionen zeigt. Bei empfindlichen Hunden oder starkem Fell kann auch ein Massageroller oder Igelball hilfreich sein – probiere behutsam aus, was Deinem Hund angenehm ist. 

Wann sollte ich lieber einen Profi hinzuziehen?

Sobald Rückenschmerzen stärker oder chronisch werden, solltest Du immer eine tierärztliche Abklärung vornehmen lassen. Ist die Ursache bekannt und behandelbar, kann Dir ein ausgebildeter Tierphysiotherapeut gezielte Massagetechniken zeigen – individuell angepasst an Deinen Hund. Auch bei neurologischen Auffälligkeiten, Bewegungseinschränkungen oder nach Operationen sollte die Massage professionell begleitet werden. Ein Profi erkennt frühzeitig, welche Strukturen betroffen sind, und kann Dir helfen, Fehler zu vermeiden. Gerade wenn Du unsicher bist, ob und wie Du massieren darfst, lohnt sich die Beratung durch einen Spezialisten. 

FAQ 

Darf ich meinen Hund bei Rückenschmerzen selbst massieren?
Ja, wenn die Ursache bekannt ist und keine akuten Entzündungen oder neurologischen Probleme vorliegen, kannst Du mit sanften Techniken selbst massieren. Hol Dir idealerweise eine Anleitung vom Tierarzt oder Tierphysiotherapeuten. 

Wie oft sollte ich meinen Hund massieren?
Zwei- bis dreimal pro Woche sind bei chronischen Beschwerden oft ideal. Beobachte, wie Dein Hund reagiert – manche Tiere genießen auch tägliche Einheiten, solange sie kurz und sanft bleiben. 

Was mache ich, wenn mein Hund die Massage nicht mag?
Dann solltest Du sie sofort abbrechen. Nicht jeder Hund empfindet Massage als angenehm – insbesondere bei starken Schmerzen oder unsachgemäßer Technik. In solchen Fällen hilft professionelle Anleitung weiter. 

Welche Zeichen zeigen, dass die Massage hilft?
Ein entspannter Gesichtsausdruck, ruhiges Liegen, leises Seufzen oder Strecken danach deuten auf Wohlbefinden hin. Auch eine verbesserte Beweglichkeit und ruhigere Atmung nach der Massage sind gute Zeichen. 

Ist Massage bei einem Bandscheibenvorfall gefährlich?
Ja, in der akuten Phase darf keinesfalls massiert werden. Erst nach tierärztlicher Freigabe und mit professioneller Anleitung kann Massage eventuell in die Reha integriert werden – aber nur gezielt und vorsichtig. 

Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: Juni 23, 2025



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