Du hast bei Deiner Katze plötzlich einen Knubbel unter der Haut entdeckt? Das ist zunächst beunruhigend – aber nicht jeder Knoten ist automatisch ein bösartiger Tumor. Viele Veränderungen sind harmlos, andere hingegen müssen schnell behandelt werden. Von Lipomen über Abszesse bis zu bösartigen Geschwülsten gibt es eine Vielzahl möglicher Ursachen. Entscheidend ist, wie sich der Knubbel anfühlt, ob er sich verändert und wie Deine Katze sonst wirkt.
Welche Arten von Knubbeln kommen bei Katzen häufig vor
Bei Katzen treten Knubbel unter der Haut relativ häufig auf – vor allem bei älteren Tieren oder nach Verletzungen. Es kann sich dabei um gutartige Wucherungen wie Lipome, Zysten, Fibrome oder vergrößerte Lymphknoten handeln. Auch entzündliche Prozesse wie Abszesse nach Bissverletzungen sind typische Ursachen. Manchmal entstehen Knubbel auch durch Impfreaktionen oder Fremdkörper wie Dornen, die sich unter die Haut gearbeitet haben. Die Bandbreite reicht also von harmlos bis behandlungsbedürftig.
Können auch harmlose Veränderungen wie Lipome entstehen
Ja, Lipome – also gutartige Fettgeschwulste – gehören zu den häufigsten Ursachen für weiche, langsam wachsende Knubbel. Sie fühlen sich oft verschieblich an, schmerzen nicht und verändern sich über Wochen oder Monate kaum. Besonders bei älteren oder übergewichtigen Katzen kommen sie häufiger vor. In den meisten Fällen sind Lipome ungefährlich und müssen nur beobachtet werden. Wichtig ist aber, sicherzustellen, dass es sich wirklich um ein Lipom und nicht um eine andere Art von Tumor handelt – das kann nur ein Tierarzt zuverlässig beurteilen.
Welche bösartigen Ursachen sind möglich
Zu den bösartigen Ursachen zählen Mastzelltumoren, Fibrosarkome, Lymphome oder andere Weichteiltumoren. Diese Knubbel wachsen oft schneller, fühlen sich derber oder knotiger an und sind manchmal mit der Haut oder dem darunterliegenden Gewebe verwachsen. Auch Hauttumoren wie Plattenepithelkarzinome können sich als kleine Knoten bemerkbar machen. Wichtig ist: Ein bösartiger Tumor lässt sich rein durch Abtasten nicht sicher erkennen – er muss immer feingeweblich untersucht werden.
Was ist der Unterschied zwischen hartem und weichem Knubbel
Ein weicher Knubbel, der gut verschieblich ist und langsam wächst, spricht eher für eine gutartige Veränderung wie ein Lipom. Harte, unverschiebliche oder knotige Strukturen, besonders wenn sie schnell wachsen oder unregelmäßig geformt sind, sollten immer genauer untersucht werden – sie könnten auf eine ernstere Ursache hindeuten. Auch wenn der Knubbel plötzlich erscheint oder sich innerhalb kurzer Zeit stark verändert, ist Vorsicht geboten.
Wie häufig treten solche Veränderungen bei Katzen auf
Knubbel unter der Haut sind bei Katzen keine Seltenheit, insbesondere ab dem mittleren Alter. Viele sind harmlos, einige jedoch erfordern sofortige Behandlung. Da Katzen Veränderungen oft gut verbergen, bleiben Knoten oder Schwellungen manchmal lange unentdeckt. Deshalb ist es sinnvoll, die Katze regelmäßig selbst abzutasten – besonders bei älteren Tieren oder solchen mit Krankheitsgeschichte. So lassen sich Veränderungen frühzeitig erkennen und abklären.
Welche Veränderungen gelten als Warnzeichen
Warnzeichen, die auf eine potenziell gefährliche Veränderung hinweisen, sind zum Beispiel ein schnelles Wachstum, Unverschiebbarkeit, Unregelmäßigkeit in Form oder Oberfläche sowie Veränderungen der Haut über dem Knubbel – etwa Rötung, Haarausfall oder Wundbildung. Auch wenn der Knoten innerhalb kurzer Zeit deutlich größer wird, sich hart anfühlt oder mit dem darunterliegenden Gewebe verwachsen ist, solltest Du nicht zögern und Deine Katze dem Tierarzt vorstellen. Gerade Tumore entwickeln sich oft unauffällig – umso wichtiger ist es, diese frühen Hinweise ernst zu nehmen.
Wie schnell wachsen bösartige Knubbel
Bösartige Tumore wachsen oft deutlich schneller als gutartige Veränderungen. Innerhalb von wenigen Wochen kann sich ein vorher kleiner Knoten sichtbar vergrößern. Manche Tumore breiten sich nicht nur lokal aus, sondern infiltrieren auch tiefere Gewebeschichten oder metastasieren. Wichtig ist dabei aber: Auch manche gutartige Prozesse – etwa ein Abszess – können schnell anschwellen. Die Wachstumsdynamik allein ist also kein eindeutiger Beweis für Bösartigkeit, aber immer ein Anlass zur Abklärung.
Was deutet auf eine Entzündung hin
Ein entzündeter Knubbel – zum Beispiel durch einen Abszess – ist meist heiß, schmerzhaft, gerötet und eventuell weich oder fluktuierend. Er tritt oft plötzlich auf, vor allem nach Biss- oder Kratzverletzungen. Manche Katzen zeigen zusätzlich Fieber, Abgeschlagenheit oder Appetitlosigkeit. Abszesse können spontan aufbrechen und eitriges Sekret absondern. Auch wenn eine Entzündung grundsätzlich gut behandelbar ist, kann sie ohne tierärztliche Versorgung zu Komplikationen führen – besonders im Bereich von Gelenken, Hals oder Gesicht.
Wann ist der Knubbel schmerzhaft für die Katze
Schmerzen treten typischerweise bei entzündlichen Prozessen, Infektionen, verletzungsbedingten Schwellungen oder rasch wachsenden Tumoren auf. Wenn Deine Katze sich ungern am betroffenen Bereich berühren lässt, faucht, sich zurückzieht oder plötzlich aggressiv reagiert, kann das ein Hinweis auf Schmerz sein. Auch Schonhaltung, Lecken oder Knabbern an der betroffenen Stelle sind auffällig. Unklare Schmerzsymptome sollten immer abgeklärt werden, da Katzen dazu neigen, Beschwerden lange zu verbergen.
Was sagen Hautrötung, Wärme oder Ausfluss aus
Diese Merkmale deuten meist auf eine aktive Entzündung oder Infektion hin. Ein Knubbel, der gerötet, erwärmt, flüssigkeitsgefüllt oder eitrig ist, kann zum Beispiel ein Abszess, ein infiziertes Hämatom oder eine Wundreaktion sein. Auch Tumore können in späteren Stadien Hautveränderungen verursachen, wenn das umliegende Gewebe zerstört wird. Ausfluss – ob eitrig, blutig oder serös – ist immer ein Alarmsignal. Solche Knubbel gehören schnellstmöglich in tierärztliche Hände.
Welche Untersuchungsmethoden kommen zum Einsatz
Zunächst erfolgt eine gründliche klinische Untersuchung. Der Tierarzt tastet den Knubbel ab, beurteilt Lage, Größe, Konsistenz, Verschieblichkeit und eventuelle Schmerzreaktionen. Danach richtet sich das weitere Vorgehen. Bei Verdacht auf eine harmlose Veränderung kann zunächst eine Beobachtung empfohlen werden. In den meisten Fällen folgt jedoch eine genauere Abklärung – etwa durch eine Feinnadelaspiration oder bildgebende Verfahren. Das Ziel ist, möglichst früh zu erkennen, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung handelt.
Was zeigt eine Feinnadelaspiration
Bei der Feinnadelaspiration (FNA) wird mit einer dünnen Nadel Zellmaterial aus dem Knubbel entnommen. Dieser Eingriff ist schnell, nahezu schmerzfrei und kann oft ohne Narkose durchgeführt werden. Die entnommenen Zellen werden auf einem Objektträger ausgestrichen und mikroskopisch beurteilt. So lässt sich meist bereits abschätzen, ob es sich um Fettgewebe, Entzündungszellen, Tumorzellen oder andere Strukturen handelt. Die FNA ist ein wertvolles Diagnosewerkzeug und liefert häufig bereits eine richtungsweisende Einschätzung.
Wann wird eine Biopsie gemacht
Eine Gewebebiopsie wird durchgeführt, wenn die Feinnadelaspiration keine eindeutige Diagnose liefert oder ein bösartiger Tumor bestätigt werden muss. Dabei wird ein größeres Gewebestück unter Sedierung oder Narkose entnommen und in einem spezialisierten Labor feingeweblich untersucht. Diese histopathologische Untersuchung liefert eine exakte Diagnose zur Art des Tumors, seiner Aggressivität und dem Ursprungsgewebe – eine wichtige Grundlage für Therapieentscheidungen.
Können bildgebende Verfahren hilfreich sein
Ja, insbesondere wenn der Knubbel tief liegt oder mit inneren Strukturen verbunden zu sein scheint, kann eine Ultraschalluntersuchung oder ein Röntgenbild sinnvoll sein. Auch zur Planung einer Operation oder zur Suche nach möglichen Metastasen werden bildgebende Verfahren eingesetzt. Bei bestimmten Tumoren, z. B. Weichteilsarkomen, kann auch eine CT oder ein MRT erforderlich sein – vor allem wenn wichtige anatomische Strukturen betroffen sind.
Wie lange dauert die Diagnostik
Die ersten Untersuchungen – Tastbefund, Feinnadelaspiration, Ultraschall – erfolgen meist innerhalb eines Termins. Die Auswertung des Zellbilds kann direkt vor Ort oder durch ein Labor erfolgen und dauert dann wenige Tage. Eine Biopsie mit histologischer Untersuchung kann bis zu 7–10 Tage in Anspruch nehmen. In dieser Zeit wird die Katze in der Regel beobachtet oder symptomatisch behandelt. Wichtig ist, bei auffälligen Knubbeln nicht abzuwarten – je früher die Diagnose steht, desto besser sind die Behandlungschancen.
Wann ist eine chirurgische Entfernung notwendig
Eine chirurgische Entfernung wird empfohlen, wenn der Knubbel bösartig ist, schnell wächst, Beschwerden verursacht oder sich verändert. Auch gutartige Veränderungen wie Lipome werden operativ entfernt, wenn sie sehr groß sind, stören oder entzündlich reagieren. Die Operation erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. Der entnommene Knoten wird zur feingeweblichen Untersuchung eingeschickt, um die genaue Diagnose zu sichern. Gerade bei bösartigen Tumoren ist eine vollständige Entfernung mit Sicherheitsabstand entscheidend für die Prognose.
Können Medikamente ausreichen
Bei entzündlichen Knubbeln – zum Beispiel einem Abszess oder einer infizierten Schwellung – kann eine medikamentöse Behandlung ausreichend sein. Hier kommen Antibiotika, entzündungshemmende Mittel und in manchen Fällen Schmerzmittel zum Einsatz. Auch kleinere Impfreaktionen oder harmlose Zysten müssen nicht zwingend operiert werden, solange sie sich nicht vergrößern oder Beschwerden verursachen. Wichtig ist dabei die regelmäßige Kontrolle, ob der Knubbel stabil bleibt.
Was passiert bei einem Abszess
Ein Abszess entsteht meist nach einer Bissverletzung und ist eine abgekapselte Eiteransammlung. Er wird in der Regel chirurgisch eröffnet, damit der Eiter abfließen kann. Anschließend wird der Bereich gespült und oft mit einer Drainage versehen. Die Katze erhält zusätzlich Antibiotika und ggf. Schmerzmittel. Ein unbehandelter Abszess kann sich ausbreiten und zu ernsthaften Komplikationen führen – deshalb sollte er nicht selbst eröffnet oder ignoriert werden.
Wie sieht die Nachsorge nach einer OP aus
Nach einer Operation ist vor allem Ruhe, Wundkontrolle und Medikamentengabe wichtig. Die Katze sollte sich nicht an der Wunde lecken – hier helfen ein Body oder Halskragen. Die Fäden werden je nach OP-Technik meist nach 10–14 Tagen entfernt. In dieser Zeit solltest Du die Wunde täglich kontrollieren: auf Rötung, Schwellung, Austritt von Flüssigkeit oder unangenehmen Geruch. Bei Schmerzen oder Verhaltensänderungen solltest Du sofort den Tierarzt kontaktieren. Auch die Histologie-Ergebnisse der entnommenen Gewebeproben sind für die weitere Planung entscheidend.
Besteht ein Risiko für Rückfälle
Das Rückfallrisiko hängt stark von der Art des Knubbels ab. Gutartige Veränderungen wie Lipome kommen selten an derselben Stelle wieder, können aber an anderen Körperregionen erneut auftreten. Bösartige Tumoren haben ein höheres Risiko für Rezidive, insbesondere wenn sie nicht vollständig entfernt wurden oder aggressiv wachsen. Regelmäßige Kontrollen, ein aufmerksamer Blick auf neue Veränderungen und ein enger Austausch mit dem Tierarzt sind entscheidend, um Rückfälle früh zu erkennen und schnell zu reagieren.
Wie oft sollte ich meine Katze abtasten
Idealerweise solltest Du Deine Katze einmal pro Woche sanft abtasten – vom Kopf bis zur Schwanzspitze. Dabei geht es nicht nur um das Erkennen von Knubbeln, sondern auch um das frühzeitige Erkennen von Hautveränderungen, Empfindlichkeiten oder Asymmetrien. Am besten funktioniert das, wenn Deine Katze entspannt ist – zum Beispiel beim Streicheln oder nach dem Fressen. Wichtig ist, dass Du dabei systematisch und achtsam vorgehst, damit Dir keine Veränderung entgeht.
Worauf muss ich bei älteren Katzen besonders achten
Bei älteren Katzen steigt das Risiko für Tumorerkrankungen und gutartige Wucherungen deutlich an. Deshalb solltest Du in dieser Lebensphase besonders wachsam sein. Achte nicht nur auf neue Knoten, sondern auch auf Veränderungen bestehender Knubbel, Rückzug, Gewichtsverlust oder Fressunlust. Altersbedingte Lipome sind oft harmlos – aber jeder neue Befund gehört tierärztlich abgeklärt, denn auch bösartige Prozesse treten in höherem Alter häufiger auf.
Welche Rolle spielen Impfreaktionen
Nach Impfungen kann es gelegentlich zu kleinen, lokalen Schwellungen oder Verhärtungen im Bereich der Injektionsstelle kommen. Diese Impfreaktionen sind meist harmlos und bilden sich innerhalb weniger Tage bis Wochen zurück. Wenn die Schwellung allerdings sehr fest wird, größer wird oder nach mehreren Wochen nicht verschwunden ist, sollte sie tierärztlich untersucht werden. In sehr seltenen Fällen kann sich daraus ein sogenanntes Impf-Sarkom entwickeln – daher ist auch hier Aufmerksamkeit wichtig.
Kann Ernährung oder Lebensstil eine Rolle spielen
Eine ausgewogene Ernährung, ein stabiles Immunsystem und ausreichend Bewegung tragen dazu bei, die allgemeine Gesundheit zu fördern – auch die Haut und das Bindegewebe. Zwar lassen sich Tumoren oder Zysten nicht durch Fütterung verhindern, aber ein gesunder Organismus ist besser in der Lage, auf Entzündungen oder Verletzungen zu reagieren. Übergewicht kann das Risiko für Fettgewebstumoren wie Lipome erhöhen – auch deshalb ist ein aktiver Lebensstil sinnvoll.
Wann ist ein regelmäßiger Kontrollbesuch beim Tierarzt sinnvoll
Für gesunde, junge Katzen reicht in der Regel ein jährlicher Gesundheitscheck. Bei älteren oder chronisch kranken Katzen ist eine Kontrolle alle 6 Monate empfehlenswert. Der Tierarzt kann dabei nicht nur den allgemeinen Zustand beurteilen, sondern auch gezielt nach Hautveränderungen suchen, die Du vielleicht nicht bemerkt hast. Früh erkannte Knubbel haben meist eine deutlich bessere Prognose – deshalb lohnt sich eine regelmäßige Kontrolle in jedem Fall.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Sind Knubbel bei Katzen immer gefährlich?
Nein, viele Knubbel sind gutartig – zum Beispiel Lipome oder harmlose Zysten. Trotzdem sollte jede neue oder sich verändernde Schwellung tierärztlich kontrolliert werden, um Risiken auszuschließen.
Wie erkenne ich, ob ein Knubbel harmlos ist?
Gutartige Knubbel sind meist weich, verschieblich und schmerzlos. Veränderungen, die schnell wachsen, hart oder mit der Haut verwachsen sind, sollten immer abgeklärt werden.
Was passiert beim Tierarzt zur Diagnose?
Zunächst wird der Knubbel abgetastet. Danach folgt oft eine Feinnadelaspiration oder eine Biopsie. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall können ebenfalls zum Einsatz kommen.
Wann ist eine Operation notwendig?
Wenn der Knubbel bösartig ist, Beschwerden verursacht oder schnell wächst, wird meist eine chirurgische Entfernung empfohlen. Auch gutartige Knoten werden entfernt, wenn sie stören.
Können Knubbel auch wieder verschwinden?
Ja, vor allem bei Abszessen oder Impfreaktionen kann sich die Schwellung spontan zurückbilden. Bleibt sie jedoch bestehen, sollte sie kontrolliert werden.
Wie kann ich Knubbel frühzeitig erkennen?
Indem Du Deine Katze regelmäßig abtastest – am besten einmal wöchentlich. Achte dabei auf Veränderungen in Form, Größe oder Konsistenz und beobachte das Verhalten Deines Tieres.



