Wenn Deine Katze plötzlich Schwierigkeiten beim Gehen hat, ihre Hinterbeine nachzieht oder schwankend wirkt, könnte eine Polyneuropathie dahinterstecken. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der peripheren Nerven, die die Bewegungssteuerung und Muskelkraft der Katze stark beeinträchtigen kann. Die Ursachen sind vielfältig: Von Stoffwechselstörungen bis zu autoimmunen Reaktionen ist vieles möglich – manchmal bleibt die genaue Ursache auch ungeklärt.
Was bedeutet der Begriff Polyneuropathie
Polyneuropathie beschreibt eine Erkrankung mehrerer peripherer Nerven gleichzeitig. „Poly“ steht für „viele“ und „Neuropathie“ für eine Nervenerkrankung. Diese Nerven befinden sich außerhalb des zentralen Nervensystems und steuern hauptsächlich Bewegungen, Reflexe und das Schmerzempfinden. Bei einer Polyneuropathie sind diese Funktionen gestört – oft beginnt es schleichend, mit Kraftverlust oder Bewegungsunsicherheit in den Hinterbeinen. Mit der Zeit kann sich die Erkrankung auf weitere Körperbereiche ausdehnen. Die Nerven leiten dann Impulse entweder verzögert, unvollständig oder gar nicht mehr weiter.
Welche Nerven sind bei Katzen davon betroffen
Vor allem betroffen sind die sogenannten motorischen Nerven, die die Muskulatur ansteuern und Bewegungsabläufe ermöglichen. Zusätzlich können aber auch sensorische Nerven – also solche, die für das Empfinden von Berührung, Temperatur oder Schmerz verantwortlich sind – beeinträchtigt sein. In manchen Fällen sind auch vegetative Nerven betroffen, die automatische Körperfunktionen wie Verdauung oder Blasensteuerung regulieren. Am häufigsten beginnt die Polyneuropathie in den Hinterläufen, weil die Nerven dort besonders lang sind und somit anfälliger für Schädigungen.
Wie unterscheidet sich eine Polyneuropathie von anderen Nervenerkrankungen
Im Gegensatz zu zentralen neurologischen Erkrankungen – wie einem Schlaganfall oder einer Rückenmarksschädigung – betrifft die Polyneuropathie ausschließlich das periphere Nervensystem. Die Symptome verlaufen meist symmetrisch, das heißt auf beiden Körperseiten ähnlich. Zudem schreitet eine Polyneuropathie oft langsamer fort. Während Erkrankungen des Gehirns oder Rückenmarks eher zu plötzlichen, einseitigen Ausfällen oder Krampfanfällen führen, zeigt sich eine Polyneuropathie eher durch schleichende Bewegungsschwächen, schwankenden Gang oder Muskelschwund. Auch Reflexe und Muskeltonus verändern sich deutlich – das hilft dem Tierarzt bei der Einordnung.
Ist eine Polyneuropathie immer fortschreitend
Nicht zwangsläufig. Es gibt sowohl chronisch-fortschreitende Formen als auch solche, die nach einem akuten Schub stabil bleiben oder sich sogar zurückbilden – vor allem, wenn die zugrunde liegende Ursache behandelbar ist. In anderen Fällen schreitet die Krankheit langsam weiter fort, bis die Katze stark bewegungseingeschränkt ist. Besonders problematisch sind Polyneuropathien, deren Ursache nicht bekannt oder nicht behandelbar ist – hier besteht ein höheres Risiko, dass sich der Zustand kontinuierlich verschlechtert. Dennoch gibt es auch viele Fälle, in denen mit gezielter Therapie und Pflege eine gute Lebensqualität erhalten werden kann.
Welche Katzen sind häufiger betroffen
Polyneuropathien können in jedem Alter auftreten, kommen jedoch häufiger bei älteren Katzen vor – insbesondere wenn Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus zugrunde liegen. Auch genetisch bedingte Formen wurden beschrieben, etwa bei bestimmten Rassen wie der Sphynx oder der Devon Rex. Zusätzlich spielen Infektionen (z. B. mit dem felinen Leukämievirus), Toxine oder Autoimmunprozesse eine Rolle. In manchen Fällen bleibt die Ursache unklar – man spricht dann von idiopathischer Polyneuropathie. Kater sind nach bisherigen Erkenntnissen geringfügig häufiger betroffen, klare Geschlechterunterschiede sind aber selten deutlich ausgeprägt.
Woran erkenne ich eine beginnende Polyneuropathie
Zu Beginn ist die Polyneuropathie oft schwer zu erkennen, weil sich die Symptome schleichend entwickeln. Viele Halter bemerken zunächst nur, dass ihre Katze häufiger stolpert, nicht mehr so hoch springt oder bei Bewegungen unsicher wirkt. Auch ein leichtes Nachziehen der Hinterbeine oder ein ungewöhnlich ruhiges Verhalten können erste Hinweise sein. Einige Katzen wirken plötzlich weniger spielfreudig oder meiden Kratzbäume, die sie früher problemlos erklommen haben. Wenn Du solche Veränderungen bemerkst, lohnt sich ein tierärztlicher Check – je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser kann geholfen werden.
Wie verändert sich der Gang der betroffenen Katze
Eine der auffälligsten Veränderungen ist der sogenannte „plantigrade Gang“. Dabei setzt die Katze nicht mehr wie gewohnt nur die Pfotenballen auf, sondern auch den hinteren Teil des Beines – ähnlich wie beim Menschen die Ferse. Der Gang wird wackelig, unsicher und wirkt manchmal wie ein „Einknicken“ in den Hinterbeinen. Manche Katzen schleifen die Pfoten hinterher oder bewegen sich steif und langsam. Auch Zittern in den Gliedmaßen oder asymmetrische Bewegungen sind möglich. Diese Veränderungen verstärken sich häufig mit der Zeit, wenn die zugrunde liegende Ursache nicht behandelt wird.
Zeigt meine Katze bei einer Polyneuropathie Schmerzen
Polyneuropathien sind per se keine schmerzhaften Erkrankungen – das heißt, sie führen nicht automatisch zu klassischen Schmerzsymptomen. Dennoch kann es vorkommen, dass betroffene Nerven unkontrollierte Impulse senden, was ein unangenehmes Kribbeln oder Brennen verursachen kann. Manche Katzen reagieren dann empfindlich auf Berührung oder zeigen Unruhe, besonders in Ruhephasen. Schmerzen in der Muskulatur können zudem sekundär entstehen, wenn die Bewegungskoordination gestört ist und es zu Fehlbelastungen kommt. Ein Tierarzt kann mit gezielten Tests herausfinden, ob Deine Katze unter Schmerzen leidet.
Können auch Vorderbeine betroffen sein
Ja, auch die Vorderbeine können betroffen sein, insbesondere in fortgeschrittenen Stadien oder bei schweren Formen der Polyneuropathie. Meist beginnen die Symptome jedoch in den Hinterbeinen, da diese Nerven besonders lang sind und daher anfälliger für Schädigungen. Wenn auch die Vorderbeine mitbetroffen sind, zeigt sich das durch Schwäche, Zittern oder Probleme beim Greifen, Klettern oder Kratzen. In seltenen Fällen kann es sogar zu einer allgemeinen Muskelschwäche kommen, die den gesamten Körper betrifft – dann hat die Katze Schwierigkeiten, den Kopf zu halten oder aufzustehen.
Wie entwickelt sich die Krankheit über Wochen oder Monate
Der Verlauf einer Polyneuropathie ist sehr individuell. Manche Katzen zeigen über Wochen nur leichte Symptome, die sich kaum verändern. In anderen Fällen schreitet die Erkrankung innerhalb weniger Tage oder Wochen rasch voran. Typisch ist, dass die Beweglichkeit immer mehr eingeschränkt wird – die Katze wirkt müder, bewegt sich weniger, bekommt Schwierigkeiten beim Fressen oder Putzen. In fortgeschrittenen Stadien können Muskeln sichtbar abbauen (Atrophie), und es kann zu Inkontinenz oder völliger Bewegungslosigkeit kommen. Wie schnell oder schwer die Erkrankung verläuft, hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab.
Welche ersten Schritte unternimmt der Tierarzt
Am Anfang steht immer ein ausführliches Gespräch mit Dir als Halter. Der Tierarzt fragt nach der Vorgeschichte, wann die ersten Symptome aufgetreten sind und ob es bereits bekannte Vorerkrankungen gibt. Anschließend erfolgt eine gründliche allgemeine und neurologische Untersuchung, bei der unter anderem Reflexe, Muskeltonus und Koordination getestet werden. Ziel ist es, den Ort der Störung einzugrenzen: Liegt sie im Rückenmark, im Gehirn oder – wie bei der Polyneuropathie – im peripheren Nervensystem? Diese erste Einschätzung ist entscheidend für die Wahl der weiteren Diagnostik.
Welche Rolle spielt eine neurologische Untersuchung
Die neurologische Untersuchung ist das zentrale Element bei der Diagnose einer Polyneuropathie. Dabei prüft der Tierarzt gezielt die Muskelkraft, die Stellung der Gliedmaßen, Reaktionen auf bestimmte Reize sowie das Gleichgewicht. Typisch für eine Polyneuropathie sind abgeschwächte oder fehlende Reflexe und ein deutlich reduzierter Muskeltonus – meist symmetrisch an den Hinterbeinen. Auch das Gangbild wird genau analysiert. Anhand dieser Befunde kann der Tierarzt relativ sicher sagen, ob eine periphere Nervenerkrankung vorliegt – auch wenn die genaue Ursache damit noch nicht feststeht.
Was kann man im Blutbild erkennen
Ein umfassendes Blutbild ist bei Verdacht auf Polyneuropathie unverzichtbar. Hier lassen sich mögliche Auslöser wie Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, Schilddrüsenerkrankungen oder Vitaminmängel erkennen. Auch Hinweise auf entzündliche Prozesse oder Infektionen wie FIV oder FeLV können gefunden werden. In einigen Fällen zeigen sich auch erhöhte Leberwerte oder eine Anämie, die auf eine systemische Erkrankung hindeuten. All diese Faktoren helfen dabei, die Ursache der Nervenschädigung einzugrenzen – oder andere mögliche Erkrankungen auszuschließen.
Werden bildgebende Verfahren wie MRT eingesetzt
Ja, bildgebende Verfahren wie MRT oder CT kommen zum Einsatz, wenn der Verdacht auf eine zentrale Ursache besteht oder wenn die Symptome untypisch verlaufen. Beim klassischen Verlauf einer Polyneuropathie ist ein MRT meist nicht notwendig, da die Veränderungen nicht im Gehirn oder Rückenmark stattfinden. Dennoch kann ein MRT hilfreich sein, um andere Ursachen wie Bandscheibenvorfälle, Tumoren oder entzündliche Prozesse im Rückenmark auszuschließen. Auch der Ausschluss von Rückenmarksinfarkten oder Missbildungen kann so erfolgen.
Ist eine Nerven- oder Muskelbiopsie notwendig
In seltenen Fällen kann eine Nerven- oder Muskelbiopsie notwendig sein, um die genaue Art der Polyneuropathie zu bestimmen – vor allem bei unklaren oder therapieresistenten Verläufen. Dabei wird unter Narkose eine kleine Probe aus einem betroffenen Nerv oder Muskel entnommen und histologisch untersucht. Diese Untersuchung ist zwar aufwendig, liefert aber sehr detaillierte Informationen über die Art der Schädigung. Sie kommt meist nur in spezialisierten Tierkliniken zum Einsatz und wird nur dann empfohlen, wenn sie für die Behandlung von praktischer Relevanz ist.
Gibt es eine ursächliche Therapie
Ob eine gezielte Behandlung möglich ist, hängt stark von der Ursache der Polyneuropathie ab. Wird eine behandelbare Grunderkrankung gefunden – etwa Diabetes mellitus, eine Schilddrüsenstörung oder eine Infektion – steht deren Therapie im Vordergrund. In diesen Fällen kann sich auch die Nervenerkrankung deutlich bessern oder sogar vollständig zurückbilden. Wenn allerdings keine Ursache gefunden wird (idiopathische Polyneuropathie) oder es sich um eine degenerative Form handelt, ist eine ursächliche Behandlung meist nicht möglich. Dann konzentriert sich die Therapie auf die Linderung der Symptome und die Stabilisierung des Allgemeinzustandes.
Wann ist eine symptomatische Behandlung sinnvoll
Eine symptomatische Behandlung ist immer dann sinnvoll, wenn die Ursache nicht bekannt ist oder nicht gezielt therapiert werden kann. Ziel ist es, die Lebensqualität Deiner Katze zu verbessern, ihre Beweglichkeit so lange wie möglich zu erhalten und Schmerzen oder Begleitbeschwerden zu minimieren. Auch in Fällen, in denen eine ursächliche Behandlung Zeit braucht, um zu wirken – wie etwa bei Stoffwechselerkrankungen – kann eine unterstützende symptomatische Therapie den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Welche Medikamente kommen zum Einsatz
Die medikamentöse Behandlung richtet sich nach den individuellen Symptomen. Liegt ein Schmerzempfinden oder eine nervenbedingte Überempfindlichkeit vor, können Schmerzmittel wie Gabapentin oder entzündungshemmende Wirkstoffe zum Einsatz kommen. In manchen Fällen wird auch Vitamin B-Komplex hochdosiert verabreicht, da Vitamin-B-Mangel eine Polyneuropathie verstärken oder sogar auslösen kann. Wenn ein autoimmuner Prozess vermutet wird, kann in Ausnahmefällen auch Kortison eingesetzt werden – allerdings nur unter enger tierärztlicher Überwachung, da es auch Nebenwirkungen mit sich bringt.
Kann eine Physiotherapie helfen
Ja, Physiotherapie kann eine wertvolle Ergänzung zur medikamentösen Behandlung sein. Sie hilft, Muskeln zu erhalten, die Durchblutung zu fördern und Bewegungsabläufe zu stabilisieren. Spezielle Massagen, passive Mobilisation oder gezielte Bewegungsübungen unter Anleitung eines auf Tiere spezialisierten Physiotherapeuten können das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und der Katze mehr Sicherheit im Alltag geben. Auch kleine Koordinationstrainings oder Wärmebehandlungen kommen je nach Zustand zum Einsatz. Wichtig ist, die Übungen regelmäßig und sanft durchzuführen – übermäßige Belastung kann kontraproduktiv sein.
Wie sind die Heilungschancen bei Polyneuropathie
Die Heilungschancen hängen entscheidend von der Ursache ab. Wird eine behandelbare Grunderkrankung frühzeitig erkannt und konsequent therapiert, kann sich die Polyneuropathie vollständig zurückbilden. Bei idiopathischen oder degenerativen Formen ist eine vollständige Heilung seltener, aber viele Katzen können dennoch über lange Zeit gut damit leben – vor allem, wenn die Pflege und medikamentöse Unterstützung konsequent erfolgen. Die Prognose verbessert sich deutlich, wenn die Symptome früh erkannt werden und Du eng mit dem Tierarzt zusammenarbeitest.
Muss ich meine Wohnung anpassen
Ja, kleine Anpassungen in Deiner Wohnung können Deiner Katze den Alltag deutlich erleichtern. Entferne rutschige Untergründe wie glatte Fliesen oder Laminat und ersetze sie durch Teppichläufer oder Matten, auf denen sie besseren Halt findet. Reduziere hohe Sprungflächen oder versehe sie mit Rampen oder Stufen, damit Deine Katze ihre Lieblingsplätze weiterhin erreichen kann, ohne sich zu verletzen. Auch die Katzentoilette sollte leicht zugänglich sein – idealerweise mit einem niedrigen Einstieg. Wenn Deine Katze nachts orientierungsschwierigkeiten hat, kann ein schwaches Nachtlicht helfen.
Welche Hilfen gibt es für den Fress- und Trinkplatz
Wenn die Nervensteuerung eingeschränkt ist, fällt es vielen Katzen schwer, sich beim Fressen oder Trinken korrekt zu positionieren. Erhöhte Futterschalen oder sogenannte Napfständer können dabei helfen, die Haltung zu stabilisieren und das Fressen angenehmer zu machen. Achte darauf, dass Näpfe nicht verrutschen und jederzeit gut erreichbar sind. Auch Wasserquellen sollten an mehreren Stellen in der Wohnung verteilt sein – Katzen mit Polyneuropathie verlieren oft schneller Energie, sodass kurze Wege im Alltag eine große Entlastung darstellen.
Darf meine Katze weiterhin rausgehen
Grundsätzlich ist es ratsam, Freigang bei einer diagnostizierten Polyneuropathie stark einzuschränken oder ganz darauf zu verzichten. Das Verletzungsrisiko ist zu hoch – vor allem bei Gangunsicherheit oder verlangsamten Reflexen. Wenn Du Deiner Katze dennoch Zugang zur frischen Luft ermöglichen möchtest, ist ein gesicherter Balkon oder ein katzensicherer Garten eine gute Alternative. So kann sie Umweltreize wahrnehmen und ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen, ohne sich in Gefahr zu bringen. Aufsichtspflicht und Sicherheit haben hier oberste Priorität.
Wie kann ich sie emotional unterstützen
Eine Katze, die plötzlich weniger mobil ist, reagiert oft mit Rückzug oder Frustration. Deine Nähe, liebevolle Ansprache und sanfte Zuwendung sind dann besonders wichtig. Auch wenn sie sich weniger bewegt, bedeutet das nicht, dass sie keinen Kontakt möchte. Rituale, wie gemeinsames Kuscheln, sanftes Bürsten oder Füttern aus der Hand, vermitteln Sicherheit und stärken die Bindung. Achte jedoch darauf, sie nicht zu überfordern – manche Katzen brauchen in dieser Phase etwas mehr Rückzugszeit und Ruhe. Beobachte sie genau, um auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
Wann ist es Zeit für ein klärendes Gespräch mit dem Tierarzt
Ein klärendes Gespräch mit dem Tierarzt ist immer dann wichtig, wenn sich der Zustand Deiner Katze plötzlich verschlechtert, neue Symptome auftreten oder Du unsicher bist, wie es weitergehen soll. Auch bei Entscheidungssituationen – etwa über einen Therapiewechsel oder die Frage nach Lebensqualität – kann ein offenes Gespräch enorm helfen. Besprich auch frühzeitig, wie ein möglicher Verlauf aussehen könnte, damit Du im Ernstfall vorbereitet bist. Dein Tierarzt kennt die Krankengeschichte Deiner Katze am besten und kann Dich ehrlich und individuell beraten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Polyneuropathie bei Katzen heilbar?
Das kommt auf die Ursache an. Wenn eine behandelbare Grunderkrankung wie Diabetes oder ein Vitaminmangel dahintersteckt, kann sich die Erkrankung zurückbilden. Ist die Ursache nicht bekannt oder die Schädigung chronisch, ist eine Heilung meist nicht möglich – aber eine Stabilisierung schon.
Wie lange kann eine Katze mit Polyneuropathie leben?
Viele Katzen leben trotz Polyneuropathie noch mehrere Monate bis Jahre, vor allem wenn die Symptome früh erkannt und behandelt werden. Entscheidend ist die Lebensqualität – regelmäßige tierärztliche Kontrolle, Pflege und Unterstützung im Alltag sind dabei entscheidend.
Ist eine Polyneuropathie bei Katzen schmerzhaft?
Polyneuropathie selbst verursacht nicht zwangsläufig Schmerzen, kann aber mit Missempfindungen, Muskelschmerzen oder Überempfindlichkeit einhergehen. Ob Deine Katze Schmerzen hat, erkennt der Tierarzt anhand von Reaktionen und Verhaltensbeobachtungen.
Welche Medikamente helfen bei Polyneuropathie?
Je nach Ursache können Schmerzmittel wie Gabapentin, entzündungshemmende Mittel, Vitamin-B-Präparate oder Kortison verabreicht werden. Auch Medikamente zur Behandlung der Grunderkrankung (z. B. Insulin bei Diabetes) sind oft entscheidend.
Wie wird eine Polyneuropathie diagnostiziert?
Durch eine Kombination aus neurologischer Untersuchung, Blutuntersuchung und ggf. bildgebenden Verfahren oder Biopsie. Typisch sind abgeschwächte Reflexe, schwankender Gang und Muskelschwäche – besonders an den Hinterbeinen.
Darf meine Katze mit Polyneuropathie noch rausgehen?
Nur eingeschränkt. Wegen des erhöhten Verletzungsrisikos wird Freigang in den meisten Fällen nicht empfohlen. Ein gesicherter Balkon oder ein katzensicherer Garten sind gute Alternativen.
Hilft Physiotherapie bei Polyneuropathie?
Ja, gezielte Bewegungsübungen, Massage und Mobilisierung können helfen, Muskeln zu erhalten und die Beweglichkeit zu verbessern. Wichtig ist eine individuelle Anpassung durch eine auf Tiere spezialisierte Physiotherapeutin oder einen Tierphysiotherapeuten.
Wann sollte ich über Euthanasie nachdenken?
Wenn Deine Katze dauerhaft leidet, sich nicht mehr eigenständig bewegen kann, Schmerzen nicht kontrollierbar sind oder sie das Fressen einstellt, sollte ein Gespräch mit dem Tierarzt geführt werden. Die Entscheidung richtet sich immer nach der Lebensqualität.



